Dieser Meilenstein der Stadtentwicklung ist Inhalt unseres heute veröffentlichten Whitepaper und analysiert Chancen, Risiken und mögliche Strategien für Hamburgs Handelslandschaft. Das Whitepaper ordnet das Überseequartier im Kontext der städtischen Handelsstruktur ein und entwickelt drei Szenarien für die zukünftigen Auswirkungen auf Einzelhandel und Innenstadt.
„Das Überseequartier soll ein Impulsgeber mit Strahlkraft werden ohne die Hamburger Innenstadt zu schädigen. Hierfür sind jedoch begleitende Maßnahmen der Stadt notwendig, um das Westfield zu einer Erfolgsgeschichte für ganz Hamburg werden zu lassen“, sagt Dr. Johannes Berentzen, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung.
"Zweifelsohne wird das Westfield die Freie und Hansestadt Hamburg als zusätzlicher Magnet in der Hafencity bereichern. Davon kann auch die Innenstadt profitieren, wenn ihre Stärken als gewachsener multifunktionaler Raum ausgespielt werden", ergänzt Timm Jehne, Head of Real Estate Consulting bei der BBE Handelsberatung.
1. Stärkung der Innenstadt als lebendiger Ort
Die Hamburger Innenstadt sollte als lebenswerte, multifunktionale Fläche weiterentwickelt werden. Dazu gehört, dass Kultur, Gastronomie und Freizeitangebote stärker integriert werden, um die Innenstadt auch für Hamburger zu einem attraktiven Ziel zu machen. Wichtig ist, dass die Innenstadt nicht nur als Einkaufsmeile, sondern als Erlebnisraum wahrgenommen wird.
2. Verknüpfung von Innenstadt und Überseequartier
Es muss eine enge Verknüpfung zwischen dem Überseequartier und der Innenstadt gefördert werden. Dies kann durch eine gezielte Verkehrs‐ und Fußgängeranbindung, aber auch durch eine gemeinsame Marketingstrategie geschehen. Eine gute Erreichbarkeit beider Bereiche wird die Gesamtfrequenz der Stadt steigern und eine positive Synergie zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen schaffen.
3. Förderung von Nischenmärkten und lokalen Einzelhändlern
Um den traditionellen Einzelhandel vor der wachsenden Konkurrenz durch das Überseequartier zu schützen, sollten Nischenmärkte, lokale Marken und inhabergeführte Geschäfte besonders gefördert werden. Diese spielen eine wichtige Rolle in der Attraktivität des stationären Handels und des Hamburger Stadtbildes, da sie sich durch Individualität und Authentizität von den großen internationalen Ketten abheben.
4. Zukunftsorientierte Mieterstrategien für die Innenstadt
Es ist notwendig, die Mieterstruktur der Innenstadt anzupassen, um modernen Anforderungen gerecht zu werden. Hierzu gehören Mixed-Use-Ansätze, Pop‐up‐Stores und flexible Geschäftsmodelle, die es der Innenstadt ermöglichen, deutlich schneller auf sich ändernde Bedürfnisse der Konsumenten zu reagieren.
5. Nachhaltigkeit als zentrales Thema
Sowohl das Überseequartier als auch die Innenstadt sollten sich klar zu Nachhaltigkeit bekennen. Das kann durch energiesparende Baukonzepte, grüne Infrastruktur und nachhaltige Lieferketten geschehen. Ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltigen Konsum könnte auch die Zukunftsfähigkeit der Handelslagen langfristig sichern.