Möbelbranche verzeichnet 2024 erneut Verluste

21.03.2025
Möbelmarkt weiterhin mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Branche verzeichnet 2024 einen Umsatzrückgang von 6,6 Prozent. Traditionell stärkste Warengruppe der Küchen schwächelt. Für das Jahr 2025 Stabilisierung des Marktes erwartet.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen des Vorjahres setzten sich auch 2024 fort: Anhaltend hohe Preise und eine verhaltene Konsumfreude prägten das Verbraucherverhalten und stellten die Möbelbranche weiterhin vor Herausforderungen. Statt in langlebige Güter zu investieren, sparen viele Haushalte oder verschieben ihre Ausgaben verstärkt auf den Kauf von Lebensmitteln, Energie und Reisen. So verzeichnet die Branche nach einem Minus im Vorjahr auch 2024 einen Umsatzrückgang von 6,6 Prozent und liegt damit bei 20,7 Milliarden Euro. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue „Branchenbericht Möbel“ des IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung.

„Der Möbelhandel befindet sich zwischen Innovationsdruck und Sparzwang. Mehr denn je erfordert der Markt flexible Geschäftsmodelle, die stationäre Stärken mit digitalen Potenzialen verbinden,“ ordnet Dr. Philipp Hoog, Mitglied der Geschäftsleitung & Leiter Strategieberatung BBE Handelsberatung, die Daten ein.

Traditionell starker Küchenmarkt schwächelt
Ein Blick auf die Wachstumsdynamiken in den Teilmärkten zeigt: Seit dem Vorkrisenjahr 2019 konnten nur noch Kleinmöbel (CAGR +0,9 %), Polstermöbel (CAGR +1,8 %) und allen voran Küchenmöbel mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,9 Prozent wachsen. Doch die aktuelle Konsumkrise hat diesen Trend gestoppt – alle Warengruppen verzeichneten zwischen 2023 und 2024 einen Umsatzrückgang. Besonders starke Einbußen mussten hier die Küchenmöbel mit -7,2 Prozent hinnehmen.
„Küchen waren lange das Zugpferd der Möbelbranche, doch die Krise im Wohnungsbau bremst den Markt aus und verstärkt die negativen Effekte der Konsumflaute. Eine schnelle Trendwende ist aufgrund der Rahmenbedingungen − insbesondere beim Wohnungsneubau und dem hohen Zinsniveau – vorerst nicht zu erwarten,“ so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN.

Prognose: Markt stabilisiert sich 2025
Nach zwei herausfordernden Jahren stehen die Zeichen für den Möbelmarkt im laufenden Jahr auf Stabilisierung. Zwar bleibt die Dynamik insgesamt verhalten, doch verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen könnten für eine leichte Belebung der Branche sorgen. Die Marktexpert:innen von IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung rechnen 2025 mit einem Umsatz von 20,6 Milliarden Euro (mittlere Prognosevariante). Bis Ende 2029 wird ein Umsatz von 21,8 Milliarden Euro prognostiziert.

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Ansprechpartner
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Dr. Philipp Hoog

Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Strategieberatung
Brienner Straße 45,
80333 München