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Einzelhandelskonzepte und Auswirkungsanalysen: Qualitätskriterien für Gutachten

Okt 2020
Sie werden für ihre Erfahrung geschätzt, sind Antwortengeber bei kniffligen Fragen und in manchen Fällen das berühmte letzte „Zünglein an der Waage“: Was Gutachter ihren Auftraggebern zu sagen haben, macht bei großen Entscheidungen oft den ausschlaggebenden Unterschied.

Öffentlich-rechtliche Institutionen und die Privatwirtschaft berufen Sachverständige meist dann, wenn sie eine Expertise von „richtigen“ Experten brauchen. Beispielsweise bei der Erstellung oder Prüfung von Einzelhandelskonzepten und entsprechenden Auswirkungsanalysen, welche als planerische Grundlage zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung dienen. Oder auch bei Genehmigungsverfahren zur Ansiedlung oder Ausweitung von Handelsbetrieben. Kaum ein größeres Einzelhandelsvorhaben, für das Kommunen, Projektentwickler und Händler nicht den Rat eines Sachverständigen einholen.

Dass an die Einzelhandelsgutachter dabei sehr hohe Anforderungen gestellt werden, hat mit der hochgradigen verrechtlichten Natur und der insgesamt hohen Spezialisierung ihrer Arbeit zu tun, mit der zahlreiche politische und privatrechtliche Streitigkeiten beigelegt werden sollen. Und doch: Bisher existierten kaum allgemein akzeptierte Regeln, wie ein Gutachten strukturiert und plausibilisiert werden muss.

Die Gif (Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung)  will das nun ändern und hat unter dem Titel „Qualitätskriterien für Einzelhandelsgutachten“ eine eigene Richtlinie mit standardisierten Regeln für Sachverständige erarbeitet. Die Gif ist eine Plattform von mehr als 1.300 renommierten Mitgliedern aus Wissenschaft und Unternehmen, darunter auch Experten der BBE Handelsberatung, die sich der Weiterentwicklung und Verbesserung immobilienwirtschaftlicher Berufe verschrieben hat.

„Auftraggeber möchten, dass sie dem Urteil ihres Gutachters vertrauen können. Wir möchten daher mit der Richtlinie erreichen, dass die Qualität der Ergebnisse zukünftig einfacher beurteilt und verglichen werden kann“, erklärt Markus Wotruba von der BBE. Der Mitautor der Studie und Leiter Standortforschung bei der BBE sowie seine Kollegen werden regelmäßig für alle Arten von Gutachten herangezogen. „Die Gif-Richtlinie ist ein ganz entscheidender Punkt, weil von ihr abhängt, wie die Glaubwürdigkeit unserer Arbeit in dieser extrem komplexen Einzelhandelswelt gewährleistet bleiben kann.“

Hier finden Sie weitere Informationen und die Bestellmöglichkeit der gif-Richtlinien.

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