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Branchenfokus

Der Möbelhandel zwischen Innovationsdruck und Sparzwang

Nach goldenen Jahren herrscht Katerstimmung - Bis 2028 sind lediglich stagnierende Umsätze für den Möbelhandel zu erwarten!
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Nach goldenen Jahren herrscht Katerstimmung

Bis 2028 sind lediglich stagnierende Umsätze für den Möbelhandel zu erwarten!

Umsatzentwicklung rückläufig
Es war eine Erfolgsgeschichte: Nach einem stetigen Aufschwung seit der Weltfinanzkrise 2008 und einem durch die Corona-Krise beschleunigten Wachstum erreichte der Möbelmarkt in 2022 ein Rekordhoch. Dabei ist das Umsatzwachstum von 7,1 % in diesem Jahr zu einem großen Teil auf den Anstieg der Verbraucherpreise zurückzuführen. Es schien also fast so, als gäbe es keine Krise, von der der Möbelhandel nicht profitieren könnte. So zeigte er sich auch von der Energiekrise im Jahr 2022 relativ unbeeindruckt. 

Umsatzvolumen Möbel in Mrd. € zu Endverbraucherpreisen:

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Im Jahr 2023 erlebte der Möbelmarkt aufgrund schwacher Konjunktur, weniger Bauvorhaben und gestiegener Sparneigung der Konsumenten einen Umsatzrückgang von 6,4%, zusätzlich beeinträchtigt durch einen Sättigungseffekt in der Branche. Diese Herausforderungen setzten sich 2024 fort, als Haushalte ihre Ausgaben vermehrt auf Lebensmittel, Energie und Reisen fokussierten und der Umsatz um weitere 6,6% fiel. Obwohl Segmen-te wie Klein-, Polster- und besonders Küchenmöbel seit 2019 gewachsen waren, führte die aktuelle Krise zu Umsatzeinbußen in allen Kategorien, besonders bei Küchenmöbeln mit einem Rückgang von 7,2%. Für 2025 wird eine Marktstabilisierung erwartet, getrieben durch verbesserte wirtschaft liche Rahmenbedingungen, die das Umsatzniveau stabil halten könnten.

Der Blick in die Glaskugel: Konkrete Trends bestimmen die Zukunft
Die Zukunft des Möbelhandels wird durch Entwicklungen und Trends wie steigende Erlebniserwartungen, den "Clash of Generations", die Akzeptanz von KI und den gesellschaftlichen und politischen Anspruch nach Nachhaltigkeit geprägt. Zudem gewinnen datengetriebene Prozesse, Plattformvertrieb, Social Commerce und neue Erlösquellen wie Retail Media an Bedeutung. Konkret wird im Möbelhandel in den nächsten Jahren die datenbasierte Kundenbindung an Bedeutung gewinnen und damit rein transaktions- und rabattgetriebene Strategien ablösen. Flächengestaltung, mögliche Flächenreduzierungen und Showrooming-Ansätze sowie die gezielte Erhöhung der Aufenthaltsdauer und -qualität stellen weitere Erfolgsfaktoren dar.

Gesamtmarkt droht in den nächsten Jahren Stagnation
Die historische Entwicklung des Möbelmarktes deutet auf Sättigungseffekte in den nächsten Jahren hin, der Gesamtmarkt droht zu stagnieren und Verdrängungsmechanismen werden sich weiter verstärken. Möbelfilialisten und Möbelfachhandel bleiben zwar der größte Absatzkanal, dennoch werden sie gleichzeitig die größten Verlierer sein. Dagegen können der Küchenfachhandel sowie die Bau- und Heimwerkermärkte weitere Marktanteile hinzugewinnen. Das Küchensegment ist nicht mehr der Wachstumsmotor wie in den Jahren zuvor. Bei Bad- und Büromöbeln ist auf niedrigerem Niveau und mit weniger stabilem Wachstumspfad ein positiver Trend erkennbar, der sich bis 2028 zwar abschwächen, aber nicht negativ ausfallen wird.

Stationäre Händler gestalten Onlinemarktentwicklung
Haupttreiber in der Vergangenheit und nach aktuellen Prognosen auch in der Zukunft sind dabei die stationären Händler, die mit Omnichannel- Konzepten gezielt auf die steigende Online-Nachfrage reagieren und sich damit ebenfalls kanalübergreifend aufstellen. Zudem lag im Jahr 2024 der Online-Anteil im Möbelmarkt mit 14,6% leicht über dem des gesamten Einzelhandels – Tendenz steigend.

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Dr. Philipp Hoog

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