Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel in Bayern

Die neue Studie zu „Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel“ für das Jahr 2024 wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie beauftragt und von den Handelsexperten der BBE Handelsberatung GmbH, der IPH Gruppe und dem IFH Köln erstellt.

Die vorliegende Studienfassung knüpft damit explizit an die vorangegangenen Studien aus den Jahren 2017 und 2022  an, die ebenfalls von BBE Handelsberatung, IPH Gruppe und IFH Köln erarbeitet wurden. Inhaltlich neu ist, dass Zahlen und Daten speziell für Bayern ermittelt wurden, die zudem in Relation zu den ebenfalls dargestellten Bundesdurchschnittswerten gesetzt werden. 

In allen in der aktuellen Studie „Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel“ betrachteten Einzelhandelssegmenten lagen die Gesamt- und Pro-Kopf-Ausgaben in Bayern im vergangenen Jahr über dem Bundesdurchschnitt.

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Zentralen Trends in ausgewählten Segmenten

Bau- & Gartenmärkte

Im Jahr 2023 verzeichneten Bau- und Gartenmärkte erstmals seit vielen Jahren einen Rückgang von etwa drei Prozent, wobei der Rückgang mit fünf Prozent im Online-Handel größer war. Für das aktuelle Jahr stellt die angespannte Konsumstimmung die DIY-Branche vor große Herausforderungen, wenngleich die Themen Bauen im Bestand und Renovierung an Bedeutung gewinnen. Durch den Trend zu Fern- und Hybridarbeiten haben die Menschen mehr Interesse an Wohnraumgestaltung.

 

Mode & Bekleidung

Die Bekleidungsbranche befindet sich auf dem Weg der Erholung – mit signifikanten Nachholeffekten in den Bereichen Feste, Feiern und Office. Der stationäre Handel ist durch veränderte Konsumgewohnheiten unter Druck geraten, dennoch zeigt sich, dass die Konsumenten auch wieder gern in Geschäften einkaufen. Für 2024 wird eine Konsolidierung der Umsätze erwartet. Dauerhafte Preisaktionen belasten dabei weiterhin den Modemarkt.

Sport

Der Sportmarkt ist in den vergangenen zwei Jahren gewachsen, Treiber waren Outdoor-Sportarten und Sportstyle. Der kleinstrukturierte Fachhandel ist vor allem durch die Nachfolgeproblematik, den Direktvertrieb der Hersteller und den digitalen Nachholbedarf gefährdet. Für 2024 versprechen der Gesundheitstrend und eine ältere, sportlich aktivere Bevölkerung weitere Wachstumspotenziale. In Zukunft muss sich die Branche unabhängiger vom Wintersport aufstellen.  

 

Unterhaltungselektronik

Der Markt für technische Konsumgüter und Unterhaltungselektronik durchlief 2023 eine Phase des Wandels und der Anpassung mit Wachstum in einzelnen Segmenten. Einzelhändler stehen weiter vor der Herausforderung, sich an schnell wechselnde Verbrauchertrends und neue Technologien anzupassen und digitale und physische Verkaufskanäle zu integrieren.

 

Über 70 Jahre Beratungspraxis

Die BBE Handelsberatung stützt sich bei der Erarbeitung der Studie auf eine über 70-jährige Beratungspraxis im Einzelhandel. Die aus der Branchenberatung und der Einzelhandels-Standortberatung von Händlern, Kommunen und Immobilienwirtschaft gewonnenen empirischen Daten ergänzen die verfügbaren Sekundärquellen und sichern eine hohe Datengenauigkeit.

Schuhe

Der Schuhmarkt konnte von Nachholeffekten profitieren und verzeichnete 2023 ein Wachstum von zehn Prozent. Eine Herausforderung für den Schuhhandel ist der tiefgreifende Strukturwandel in der Branche. Immer mehr Hersteller bieten ihre Produkte über eigene Kanäle an. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ist der Schuhhandel auf eine Steigerung des Einkaufserlebnisses und der Nachhaltigkeit angewiesen.

 


Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie beauftragt regelmäßig die Erstellung von Datengrundlagen aus dem Einzelhandel zur landesplanerischen Überprüfung von großflächigen Einzelhandelsprojekten nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) und stellt der Öffentlichkeit die Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel über seine Homepage zur Verfügung.

Die Struktur- und Marktdaten stellen damit eine Grundlage für die landesplanerische Verkaufsflächensteuerung im Freistaat Bayern dar, da diese in Bayern anhand der Pro-Kopf-Verbrauchsausgaben, der Bevölkerungszahl im sortimentsspezifischen Verflechtungsbereich und festgelegter zulässiger Abschöpfungsquoten berechnet werden. Dabei wird dem „Kongruenzgebot“ gefolgt, welches auch in anderen Bundesländern Anwendung findet: Ein Vorhaben mit Einzelhandelsbezug muss kongruent zum Versorgungsauftrag eines Ortes sein.

Die Studie „Struktur- und Marktdaten des Einzelhandels 2024“ ist ab sofort kostenfrei zum Download abrufbar.

zur Studie

Ansprechpartner
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Markus Wotruba

Leiter Standort- und Immobilienberatung
Brienner Str. 45,
80333 München