Die insgesamt widrigen Rahmenbedingungen des Vorjahres haben sich 2024 fortgesetzt. Das Konsumverhalten der Verbraucher*innen war vor allem durch Zurückhaltung geprägt, viele Ausgaben wurden zugunsten von Lebensmitteln, Energie oder Reisen verschoben. Diese Entwicklung wirkte sich auch auf den Markt für Leuchten und Lampen aus: Der Umsatz sank 2024 um 6,1 Prozent auf knapp 4,8 Milliarden Euro. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommen die Branchenexpert*innen vom IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung im neuen „Branchenbericht Leuchten und Lampen“.
Für das laufende Jahr 2025 wird ein weiterer Umsatzrückgang von 4,4 Prozent prognostiziert. Insgesamt setzt sich der Abwärtstrend in der Branche bis 2029 fort – wenn auch in moderaterer Form. In verschiedenen Prognosevarianten rechnen die Handelsforscher*innen bis 2029 mit durchschnittlichen jährlichen Umsatzverlusten zwischen -2,4 und -1,2 Prozent.
„Der Handel gewinnt 2025 ff. nicht über den Preis, sondern über Lösungen: Beratung, Planung, Installation und interoperable Smart Lighting Ökosysteme, die spürbaren Nutzen stiften. Wer Servicequalität, Verlässlichkeit und zirkuläre Produktkonzepte konsequent kombiniert, baut in einem zurückhaltenden Markt stabile Erträge und langfristige Kundenbindung auf“, so Prof. Dr. Philipp Hoog, Partner BBE Handelsberatung.
LED-Umstieg bleibt Umsatzbremse
Der Wandel zur LED-Technologie zeigt weiterhin deutliche Spuren im Markt. Besonders stark betroffen unter den Warengruppen sind Lampen (Glühlampen (ohne Kfz), Entladungslampen und LED-Lampen): Zwischen 2017 und 2024 hat sich das Umsatzvolumen mit Leuchtmitteln nahezu halbiert. Im Jahr 2024 verzeichnete der Lampenmarkt ein erneutes Zweistelliges Minus. Die übrigen drei Warengruppen Wohnleuchten, technische Leuchten und sonstige Leuchten haben sich relativ homogen entwickelt und verloren gleichermaßen an Umsatzvolumen.
Vertriebskanäle: Internetspezialisten als einzige Gewinner
Analog zum Vorjahr stehen die Vertriebswege für Leuchten und Lampen auch 2024 weiter unter Druck und verzeichnen nahezu durchweg eine rückläufige Entwicklung. Lediglich Internetspezialisten wie Amazon, Temu & Co. konnten mit einem Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen. Stationäre Formate wie SB-Warenhäuser und der Lebensmitteleinzelhandel, die während der Pandemie und im Boomjahr 2022 mit Aktionsware beachtliche Marktanteile gewonnen hatten, konnten ihre Stellung 2024 aufgrund der insgesamt rückläufigen Nachfrage nach Leuchten/Lampen ebenfalls nicht behaupten.
„Nach dem pandemiebedingten Ausnahmeboom und der anschließenden Korrektur hat sich der Onlinehandel stabilisiert und wächst 2024 wieder – trotz oder vielleicht gerade wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage. Viele Konsumentinnen und Konsumenten agieren derzeit besonders preisbewusst und vergleichen verstärkt online. Das spielt Anbietern mit attraktiven Preisen und breitem Sortiment in die Karten. Plattformen wie Temu oder Shein treffen mit günstigen Angeboten und einer enormen Produktvielfalt den Nerv der Zeit und gewinnen weiter an Bedeutung im Markt“, ordnet Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN, die Ergebnisse ein.
Über die Studie
Der „Branchenbericht Leuchten und Lampen“, Jahrgang 2025, des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung zeigt die Veränderungen der vergangenen Jahre im Gesamtmarkt Leuchten und Lampen auf. Die Studie liefert detaillierte Ergebnisse zu Umsatz- und Vertriebsstrukturen (Berechnungsstand Oktober 2025) und folgende Daten:
• Marktvolumen auf Endverbraucherebene 2019 bis 2024
• Vier Teilmärkte* – Entwicklung, Wachstumstreiber
• Vertriebswegeprofile, Vertriebsstrukturen 2019 bis 2024
• Marktprognose 2025 bis 2029
• Prognose der Vertriebswege 2025 bis 2029
* Die vier Teilmärkte sind wie folgt: Wohnleuchten, Technische Leuchten, Sonstige Leuchten, Lampen.