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Investorensuche bei Galeria Karstadt Kaufhof: Rettung, Zerschlagung oder Abwicklung?

Mär 2024
Die Uhr bei der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) tickt: In gut zwei Wochen am 22. März läuft die verlängerte Frist für die Angebotsabgabe interessierter Investoren ab. Laut Medienberichte sollen offenbar mehrere Kaufangebote vorliegen.

Ziel des Investorenprozesses bei GKK ist es, „eine nachhaltige Lösung für die Warenhäuser zu finden, die eine profunde Planung ermöglicht“, so Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus. Egal, wer am Ende auch den Zuschlag bekommt: Galeria wird laut Dr. Johannes Berentzen, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung, in der jetzigen Form sicherlich nicht weiter am Markt bleiben. „Ich befürchte, dass es zu einer Zerschlagung des Unternehmens kommt. Denn nicht nur für institutionelle Investoren ist das Gesamtpaket unattraktiv. Auch das aktuelle Zinsniveau und das Investitionsklima sprechen gegen eine Rettung.“

Der Handelsexperte geht davon aus, dass sich jeder potenzielle Investor die Filetstücke herauspicken will. Denn niemand habe ein Interesse alle 92 Warenhäuser weiter zu betreiben. Allgemein werden nur 50 bis 60 als einigermaßen profitabel eingeschätzt. Und auch bei diesen stehen hohe Investitionen an. Für die von Schließungen betroffenen Kommunen bedeutet das konkret: Je größer die Stadt, je größer das Einzugsgebiet, je mehr Frequenz und je höher die Kaufkraft, desto höher ist die Chance, dass der Standort mit einem mehrgeschossigen Warenhaus erhalten werden kann. Berentzen: „Für mittlere und kleine Kommunen bedeutet dies im Umkehrschluss, dass dort die Warenhäuser aus dem Stadtbild verschwinden.“

Für eine Nachnutzung der leerstehenden Häuser gibt es keine einfachen oder pauschalen Lösungen. schwierig, da die Immobilien teilweise schon über 100 Jahre alt sind. Berentzen: „Da müssen dann Eigentümer, potenzielle Nachnutzern und Kommunen konstruktiv an einem Strang ziehen.“ Gerade die zentral in den Innenstädten gelegenen Warenhausimmobilien böten eine Fülle von wirtschaftlich nachhaltigen Nachnutzungsmöglichkeiten vor allem in Kombination verschiedener Nutzungsarten. Berentzen: „Vor dem Konzept steht jedoch die harte Arbeit. Das sorgfältige Sammeln, Aufbereiten und Analysieren der relevanten Daten, um die konzeptentscheidenden Fragen mit der notwendigen Sicherheit zu beantworten.“

Galeria
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Dr. Johannes Berentzen

Geschäftsführender Gesellschafter
Brienner Straße 45,
80333 München