Veranstaltungsrückblick

Innenstädte in Bayern: Zurück zu alter Stärke?!

Mai 2021
Die Anforderungen und Erwartungen von Kunden gegenüber dem Handel entwickeln sich in einem rasanten Tempo. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen haben viele Händler auch in Bayern zusätzlich unter Druck gesetzt. Wie müssen sich Handel, Kommunen und Immobilienbranche aufstellen, um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben?

Die Anforderungen und Erwartungen von Kunden gegenüber dem Handel entwickeln sich in einem rasanten Tempo. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen haben viele Händler auch in Bayern zusätzlich unter Druck gesetzt. Wie müssen sich Handel, Kommunen und Immobilienbranche aufstellen, um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben? Antworten auf diese Frage gab es beim (virtuellen) Handels-Dialog Bayern.

Dabei waren sich nahezu alle Teilnehmer einig, dass die massiven Herausforderungen für die (Innen-) Städte nicht pandemischen Ursprungs sind, sondern größtenteils auf den strukturellen Wandel zurückzuführen sind. Tenor der Veranstaltung: Die Innenstädte müssen sich durch mehr Nutzungsvielfalt in den Immobilien als auch im öffentlichen Bereich resilienter aufstellen. Dies ist 1:1 auch auf die Shoppingcenter und Stadtquartiere zu übertragen. In den Vordergrund rücken außerdem zunehmend die Bedürfnisse der jungen Bevölkerung sowie der fortschreitende Wandel von der Besitz- zur Nutzungsgesellschaft.

Dies unterstrich auch Joachim Stumpf, Geschäftsführer BBE Handelsberatung und
IPH Handelsimmobilien, in seinem Vortrag. Insbesondere die Substitution von leerfallenden Non-Food-Flächen als auch durch die zunehmende Digitalisierung setze die Innenstädte unter Druck. „Die Mischung und Vielfalt von Angeboten ist die große Aufgabe von Handel, Kommunen und Immobilienwirtschaft. Sie müssen aller interstädtischen Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Dies gelte im Übrigen auch für die Quartiere, da die Menschen verstärkt wohnortnah bzw. fußläufig versorgt werden wollen.

Tiefe Einblicke in die Überlegungen zur Schaffung eines lebendigen, zukunftsorientierten Quartiers gewährte Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH Handelsimmobilien. Wie Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister zusammenspielen müssen, zeigte er am Innovationsquartier Bayernkaserne auf. Auf dem 48 Hektar großen Areal im Münchner Nordostenmit sollen rund 5.500 Wohnungen für bis zu 15.000 Menschen entstehen. Ein Konsortium u.a. aus BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien war von der Stadt München mit einer Studie zu Gewerbeflächen auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in Schwabing-Freimann und dem östlich angrenzenden Gewerbegebiet an der Heidemannstraße beauftragt worden.

Jähnichen: „Auch ein Quartier braucht eine Mitte (Stadtplatz) an dem sich das Leben abspielt. Für eine Quartiersentwicklung benötigt man allerdings einen langen Atem.“ Entwicklungsziele sind u.a. urbane Dichte, Nutzungsmischung, Vielfalt der Wohnformen, kurze Wege, eine ausgewogene Grundversorgung und eine adäquate Anbindung an den ÖPNV.

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