Elektrogeräte: Markt bleibt trotz leichter Einbussen stabil

11.10.2023

Die pandemiebedingten extremen Schwankungen in den Konsumgütermärkten sind passé — es bleibt die Frage: wie kommen die Märkte aus dieser Phase heraus?  Für den Markt für Elektrokleingeräte lautet das vorläufige Fazit: mit reichlich Schwung. Die Nachfrage bleibt auch 2022 weiterhin sehr hoch, reicht allerdings nicht aus, um das hohe Pandemieniveau zu halten. Im aktuellen Jahr zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Experten des IFH  KÖLN prognostizieren für 2023 einen weiteren Umsatzrückgang. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Markt für Küchen- und Kaffeemaschinen, Staubsauger und Co., der verhaltenen Konsumstimmung zu trotzen. Der neue „Branchenbericht Elektro-kleingeräte“ des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung  nimmt  den  Markt detailliert  in  den  Blick  und zeigt:  Nach  dem pandemiebedingten Wachstum 2020 und 2021 realisiert der Markt 2023 trotz des rückläufigen Umsatzes ein Marktvolumen von rund 5,4 Milliarden Euro und liegt damit deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019.

“Auch wenn sich der Markt für Elektrokleingeräte insgesamt deutlich über dem Vorkrisenniveau einpendelt, rechnen wir auch für das aktuelle Jahr mit weiteren Umsatzrückgängen. Gründe hierfür sind auch in diesem Markt die einsetzende Marktsättigung, verringerte Konsumbudgets und gestiegene Preise”, erklärt Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN und Autor der Studie.

Teilmarktentwicklungen: Smart-Home-Trends und Sättigungseffekte
Die einzelnen Teilmärkte (Bodenpflege, Küchen- und Haushaltsgeräte, Haar- und Mundpflegegeräte, Kaffeeautomaten,  sonstige  Kleingeräte)  entwickelten  sich  2022  sehr  verschieden.  Ein Sättigungseffekt fand vor allem bei den Küchen- und Haushaltsgeräten statt — sie verlieren 2022 Umsätze im zweistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahr. Auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad befindet sich der Smart-Home-Sektor. Smart Home bezieht sich auf die Vernetzung und Steuerung von Haustechnik, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. Der Anteil der Haushalte,  die  Smart-Home-Anwendungen  nutzen,  hat  seit  2018  um  18  Prozentpunkte zugenommen. Besonders beliebt ist die Nutzung des Internets über den Fernseher. Im Bereich der smarten Haushaltsgeräte erfuhr das Markvolumen in Deutschland in den letzten Jahren teils hohe zweistellige Wachstumsraten. Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland bei der smarten Nutzung von Haushaltsgeräten allerdings nur im Mittelfeld, vergleichbar mit Ländern wie Tschechien und Kroatien.

Ob das gesteigerte Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten an Smart-Home-Lösungen den Sättigungseffekten  entgegenwirken  kann,  bleibt  abzuwarten.  Besonders  wichtig  für  die Marktentwicklung ist das Abschneiden der Kategorie Kaffeeautomaten, die in der ersten Jahreshälfte 2023 eher schwächere Umsätze erzielte.

„Während der Markt für Elektrokleingeräte einem zunehmenden Preisdruck durch den Onlinehandel  ausgesetzt ist, welcher an Wachstumsdynamik verliert, zeichnet sich gleichzeitig ein deutlicher  Trend zu nachhaltigen und vernetzten Produkten ab. Verbraucherinnen und Verbraucher fragen heute mehr denn je nach umweltfreundlichen Lösungen und intelligent gesteuerten Produkten. Hier sehen wir eine große Chance für den Fachhandel, sich durch qualifizierte Beratung und ein differenziertes Produktangebot in dieser Nische erfolgreich zu positionieren“, schätzt Steve Ehe, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Unternehmensberatung der BBE, die Marktentwicklung ein.
 

 

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Steve Ehe

Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Unternehmensberatung
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