Studie

Zukunft der Nahversorgung in Wohnquartieren: Ganzheitliche integrierte Planung notwendig

Feb 2021
Welche Kriterien muss eine nachhaltige Nahversorgung in Wohnquartieren erfüllen, um die Bedürfnisse der Anwohner auch in Zukunft zu erfüllen? Antworten auf diese Fragen gibt eine aktuelle Studie der Projekt- und Gebietsentwickler Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) und der BBE Handelsberatung.

Darin wurde nicht nur die Zukunft der Nahversorgung in Wohnquartieren untersucht, sondern auch die zentralen Entwicklungen aufgezeigt, die die Nahversorgung in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren maßgeblich prägen werden.

Bei der Gestaltung lebendiger Wohngebiete geht es laut Han Joosten, Leiter Gebietsentwicklung und Marktforschung bei BPD, um mehr als nur die Bereitstellung von Wohnraum. „Es geht auch darum eine langfristige und bedürfnisgerechte Nahversorgung sicherzustellen.“ Die Studie identifiziert sieben große Megatrends, die Einfluss auf die Nahversorgungspräferenzen haben werden: Urbanisierung, eine wachsende Bevölkerung bei steigender Lebenserwartung, ein Mobilitätswandel mit sich verändernden Arbeitswelten, eine weiter zunehmende und sich alle Lebensbereiche ausbreitende Digitalisierung und Automatisierung sowie die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit. Auf Basis dieser Megatrends haben BPD und die Einzelhandelsexperten der BBE Handelsberatung die Nahversorgungspräferenzen einzelner vorab definierter Zielgruppen in Deutschland untersucht. So unterscheiden sich beispielsweise die Bedürfnisse junger Berufseinsteiger gegenüber denen von jungen Familien oder aktiven Ruheständlern, wodurch die Nahversorgungspräferenzen stark abweichen können. Markus Wotruba, Leiter Standortforschung, BBE Handelsberatung: „Dies muss bei der Planung neuer Wohngebiete und der Nahversorgungskonzepte der Zukunft maßgeblich berücksichtigt werden.“

Für die Studie zur Zukunft der Nahversorgung wurden ausgewählte internationale Konzepte analysiert, die unterschiedliche Lösungsansätze für die veränderten Bedürfnisse verfolgen. Diese reichen von kassenlosen Convenience Stores über die Integration von Logistikflächen in stationären Märkten für den Online-Einkauf aus der näheren Umgebung bis hin zu mobilen Lebensmittelmärkten und selbstfahrenden Lieferfahrzeugen. Wotruba: „„Dass sich unsere Art einzukaufen ändern wird, ist sicher. Wohnraum und Nahversorgung sollten zielgruppen- und bedarfsgerecht geplant werden. Darauf müssen sich nicht nur die Nahversorger einstellen, sondern auch Wohnentwickler, Logistiker und Verkehrsplaner. Denn eine qualitativ gute Nahversorgung müsse als eine Gemeinschaftsaufgabe betrachtet werden.

Dies unterstreicht auch Alexander Heinzmann, Geschäftsführer bei BPD in Deutschland: „Der Schlüssel für eine gute und bedürfnisorientierte Nahversorgung der Zukunft ist die ganzheitliche und integrierte Planung von Wohngebieten.“ Neue Wohngebiete zu bauen, bedeute auch immer eine Vision für das Wohnen und Leben von morgen mit zu entwickeln. Heinzmann: „Das heißt, vorauszuschauen und von Anfang an die Anforderungen der zukünftigen Bewohner im Blick zu haben und mit Politik, Verwaltung und unterschiedlichen Nahversorgern zusammenzuarbeiten. Wir setzen uns mit allen Aspekten auseinander, die Einfluss auf die Qualität der künftigen Wohnquartiere nehmen und hierzu gehört auch die Versorgung eines Viertels.“

Aus der gemeinsamen Studie von BPD und BBE Handelsberatung lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, die bei der Konzeption neuer großformatiger Wohngebiete berücksichtigt werden sollten.

Hier finden Sie weitere Informationen sowie die Bestellmöglichkeit zur Studie.

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